Konjunktur

11
Jul
2012

Schwache Bilanzsaison befürchtet

Zum Auftakt der Bilanzsaison in den USA, die am Montagabend traditionell mit dem Quartalsbericht des Großkonzerns Alcoa eröffnet hat, herrscht an den Märkten derzeit die totale Verunsicherung. Zwar hat der Aluminiumhersteller die durchschnittlichen Prognosen leicht übertroffen, verzeichnete aber mit einem Nettoverlust von zwei Millionen Dollar dennoch einen deutlichen Gewinnrückgang – und das, obwohl die Nachfrage im Raumfahrt- und Automobilgeschäft deutlich anzog. Der Alcoa-Bericht gilt allgemein als Gradmesser für die amerikanische Konjunktur, da Aluminium in vielen anderen Branchen Anwendung findet und Börsianer daher aus den Zahlen Rückschlüsse auf die Geschäftsentwicklung anderer Firmen ziehen.

Der Kurs des Dow-Jones-Mitglieds Alcoa fiel nach positivem Handelsauftakt am Dienstag in den negativen Bereich; der Markt insgesamt zeigte sich jedoch zunächst noch unbeeindruckt. Experten befürchten jedoch, dass die schwächeren Aussichten bei den momentanen Aktienkursen noch nicht eingepreist sind. Aktuell kalkulieren die Analysten nach Angaben des Nachrichtendienstes Thomson Reuters nur noch mit einem durchschnittlichen Gewinnwachstum von 7,4 Prozent. Noch vor ein paar Wochen hatte die Prognose bei knapp unter 14 Prozent gelegen; der Freifall begründet sich hauptsächlich auf die vorraussichtlich enttäuschenden Resultate aus dem Finanzsektor. Insgesamt avisieren 95 der auf dem Index S&P 500 notierten Unternehmen schwächer als ursprünglich erwartete Resultate, gegenüber lediglich 23, die bessere Ergebnisse meldeten. Als Grund nennen US-Analysten vor allem Europas schrumpfende Wirtschaftsleistung sowie Chinas verlangsamtes Wachstum. Hinzu kommt, dass der Dollar sich gegenüber den anderen großen Währungen in den letzten Wochen marginal verteuert hat, was wiederum die im Ausland erwirtschafteten Erträge schmälert. Vor allem Rohstoffkonzerne leiden unter dem Einbruch der Öl- und einiger Metallpreise; insbesondere Energie- und Grundstofffirmen rechnen für dieses Quartal mit dicken Gewinneinbußen.

Gute Nachrichten hat lediglich die Technologiebranche zu vermelden. Die Wachstumsprognose beläuft sich auf knapp unter acht Prozent; Analysten zufolge spielt hier jedoch vor allem der Sonderfaktor Apple mit hinein. Mehr als die Hälfte des Wachstums soll auf die nach wie vor ungebrochene Nachfrage nach iPad und iPhone zurückzuführen sein, was eine gewisse Verzerrung der Prognose zur Folge hat.

Die deutschen Aktien haben sich dennoch nach einem schwächeren Start am Mittwoch im Laufe des Tages etwas erholt. Zum Mittag liegt der Dax mit 6443 Punkten etwas oberhalb des Vortagesschlusses, sicherlich beeinflusst durch die angekündigten spanischen Sparpakete, das einstweilige Ausbleiben eines niederschmetternden Urteils aus Karlsruhe sowie einer auf Grund der fallenden Inflation erwarteten noch freizügigeren Geldpolitik der EZB. Alle diese Maßnahmen haben jedoch einen gewissen Intermezzo-Charakter, sind eher kurzfristige Stimulanten als langfristige Lösungen.

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29
Jun
2012

Schwächeres Wachstum am Arbeitsmarkt

Die Zahl der Erwerbslosen in Deutschland ist im Juni weiter gesunken, allerdings etwas schwächer als erwartet, wie die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg am Donnerstag verlauten ließ. Seit der letzten Erhebung im Mai gibt es in Deutschland 46,000 Arbeitslose weniger, das sind 84,000 weniger als noch vor einem Jahr. Die Quote sank damit um 0,1 Prozent auf 6,6. Saisonbereinigt stieg die Zahl, und zwar deutlich stärker als erwartet, um 7000.

Experten sehen darin eine Bestätigung der jüngst veröffentlichen Konjunkturdaten. Auf Grund der Unsicherheit der Wirtschaftslage halten sich Unternehmen mit Neueinstellungen zurück; die weiterhin starke Nachfrage nach Arbeitskräften speist sich weiterhin vor allem aus dem Zeitarbeitssektor und der Gastronomie, sowie dem Groß- und Einzelhandel. Wirtschaftsforscher beobachten außerdem, dass sich der Anstieg der Beschäftigung zunehmend aus der Stillen Reserve sowie der Zuwanderung ergibt, das Gros der Langzeitarbeitslosen jedoch weitgehend unangetastet lässt. Dies sei ein Anzeichen dafür, dass es zunehmend schwieriger werde, unter den Erwerbslosen geeignete Bewerber für offene Stellen zu finden. Positiv zu bewerten ist allerdings, dass die Erwerbstätigkeit mit Sozialversicherungspflicht weiterhin fast ungebremst ansteigt und trotz noch großer innerdeutscher Diskrepanzen sich die Erholung auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt fortzusetzen scheint.

Betrachtet man die Situation im restlichen Europa jammert Deutschland wohl noch auf vergleichsweise hohem Niveau – man denke nur an Spaniens Jugendarbeitslosigkeit von über 50 Prozent, ganz zu Schweigen von der desaströsen Lage auf dem griechischen Arbeitsmarkt. Den Freifall, in dem er sich seit Eröffnung heute morgen befindet, verdankt der Dax sicher mehr der Unsicherheit vor dem anstehenden Europa-Gipfel, und dem aus Großbritannien überschwappenden verhaltenen Panikgefühl ob der jüngsten Krise der Barclays-Bank, als der verhältnismäßig immer noch recht entspannten Lage am deutschen Arbeitsmarkt.

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