20
Jul
2012

Nokia in der Krise

Der einstmals größte Handyhersteller der Welt kämpft ums Überleben, weil eins der Einstieg ins Smartphone-Geschäft verpasst und der Markt an die Konkurrenz von Apple und Samsung abegetreten wurde. Obwohl der finnische Konzern, der ursprünglich einmal als Sägewerk das Licht der Welt erblickte, mehr als sieben Jahre vor Erscheinen von iPhone und iPad an der Entwicklung von Touchscreen-Smartphones und –Tablets tüftelte, muss das Unternehmen heute immer mehr um Wettbewerbsfähigkeit kämpfen, während tausende Mitarbeiter um ihre Jobs bangen und Aktienkurse zunehmend in Richtung Börsenkeller abrutschen.

Vierzehn Jahre lang war Nokia unangefochten die Nummer Eins unter den Handyherstellern, inzwischen dümpeln sie abgeschlagen im Mittelfeld herum. Obwohl 40 Milliarden Euro in den Bereich Forschung und Entwicklung gesteckt wurden (zum Vergleich: Bei Branchen-Wunderkind Apple sind es gerade mal 10 Milliarden), sank der Markteinteil im ersten Quartal 2012 um 21 Prozent und die Einnahmen brachen gar um 29 Prozent ein. Nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 344 Millionen Euro gemacht wurde, müssen die Finnen nun ein Umsatzminus von 929 Millionen verkraften.

Für die Einbrüche machen Analysten vor allem komplizierte interne Strukturen sowie eine schwierige Unternehmenspolitik verantwortlich. Das wurde besonders in Bezug auf das neueste Produkt Lumia 900 deutlich, das im April auf den Markt kam. Nachdem man in Helsinki lange Zeit auf ein eigenes Betriebssystem gesetzt hatte und sich erst in letzter Minute entschied, eine Windows-Lizenz zu erwerben, gab es vor einigen Wochen erneut Negativschlagzeilen, als bekannt wurde, dass das Handy mit dem im Herbst neu erscheinenden Windows 8 nicht kompatibel sein würde. Nicht nur wurden dadurch die Geschäftsbeziehungen zu Microsoft angekratzt, auch das Kundenvertrauen wurde so sehr erschüttert, dass die Finnen kalte Füße bekamen und nur drei Monate nach der Markteinführung den Preis um die Hälfte senkten.

An der Börse schossen die Nokia-Anteile trotz der Milliardenverluste nach Bekanntwerden der Quartalszahlen am Donnerstag kräftig nach oben, temporär verzeichnete das Papier Anstiege bis über 15 Prozent. Als Grund hierfür vermuten Analysten, dass die Quartalszahlen zwar schwach, aber bei weitem nicht so katastrophal ausfielen wie zunächst befürchtet. Auch der Barmittelbestand fiel mit 4,2 Milliarden Euro überraschend hoch aus, unter anderem, weil der Konzern bei der Gewinnausschüttung einen „konservativen“ Ansatz verfolgte und die Dividende für das Jahr 2011 halbierte. Beobachter sahen die Bewegung jedoch mit Skepsis, denn an der schwierigen Lage des Unternehmens ändern die Kurssprünge natürlich nichts. Am Freitag hatte sich die Lage dann auch wieder relativ normalisiert, und das Wertpapier fiel um minus 2,10 Prozent auf aktuell 1,49 Euro.

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